…man Pilze nicht einfach so sammeln darf?

Genau! In Österreich stehen die Schwammerl zwar nicht generell unter Schutz, doch gibt es klare Vorschriften, ob und wie viele man sammeln darf. Was Du also keinesfalls machen solltest, ist, mit fünf Freunden los marschieren und sammeln, bis die Rucksäcke platzen. Die Regelungen, wie viele Pilze oder Schwammerl man sammeln darf, sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Dies kann durch das Landesnaturschutzrecht geregelt sein, in den Bundesländern Kärnten, Salzburg, Vorarlberg und Tirol gibt es eigene Pilzverordnungen. Das kommt zu einem guten Grund daher, dass in allen vier Bundesländern ein reger Pilztourismus aus Italien und Deutschland herrscht und ganze Scharen von Sammlern systematisch die Wälder leer räumen. In Italien sind die Verordnungen zum Sammeln von Pilzen und auch die Übertretungen extrem rigide, darum weichen die Sammler häufig nach Österreich aus.

Die einzelnen Verordnungen besagen beispielsweise, dass zwei Kilo Schwammerl pro Tag gesammelt werden dürfen. Ist man in einer Gruppe unterwegs, so sagt die Verordnung in Salzburg, liegt die Gesamtmenge jedoch bei acht Kilo. Außerdem gibt es eine klare Verordnung, welche Pilze man sammeln darf und welche nicht. In Kärnten gibt es eine eigene Abteilung der Bergwacht, die das überwacht, die Geldbuße für Überschreitungen liegt bei bis zu 7.000 Euro. Außerdem gibt es Schutzgebiete, in denen das Sammeln generell verboten ist und es gibt eine klar abgegrenzte Saison. Ab Ende September ist es vorbei mit dem Schwammerl pflücken. In Vorarlberg gilt ebenfalls die begrenzte Sammelmenge von zwei Kilo und eine eingegrenzte Uhrzeit: Pilze sammeln ist nur von 8.00 bis 17.00 Uhr erlaubt. Alles zum Sammeln von Pilzen, Beeren und Wildpflanzen haben die Naturfreunde in einer Broschüre zusammen gefasst.

In Deutschland sieht die Sache strenger aus: auch wenn es keine Gewichtsangeben gibt, so wird von „Eigenbedarf“ ausgegangen und das bedeutet nicht mehr als für zwei Mahlzeiten. Damit liegt man in Deutschland sicher weit unter der österreichischen Menge. Es stellt sich also die Frage, ob man den Pilzräubern noch strenger entgegen treten muss und wie man damit umgeht, wenn man professionellen Sammlern mit vollen Rucksäcken begegnet!