Jede siebte medizinische Diagnose ist eine Fehldiagnose oder kommt zu spät. Mit der richtigen Diagnose könnte eineinhalb Millionen Menschen pro Jahr gerettet werden. Diese Zahlen haben Jama Nateqi während seines Medizinstudiums beschäftigt. Er begann noch während seines Studiums in Salzburg, eine Plattform für medizinische Diagnosen zu entwickeln. Jetzt, 13 Jahre später, hat Dr. Jama Nateqi sein Medizinstudium längst abgeschlossen und seine Erfindung „Symptoma“ ist bereits mit etlichen Preisen aus der Medizin und der Startupwelt ausgezeichnet worden.
„Symptoma“ kann Rückschlüsse ziehen
Die medizinische Suchmaschine „Symptoma“ funktioniert ganz einfach: Symptome werden eingegeben und ein Chatbot beginnt dann, spezifische Fragen zu stellen. Mit Anzahl der Fragen werden die möglichen Krankheiten immer mehr eingeschränkt – eine Tätigkeit, die auch der Arzt so machen würde. Der Unterschied ist: Von den etwa 20.000 bekannten Krankheiten kann kein Arzt alle kennen, Symptoma aber schon. Außerdem „begreift“ die Suchmaschine Zusammenhänge zwischen Beiträgen, die im Internet auf bestimmte Symptome oder Krankheitsbilder eingehen und stellt entsprechende Fragen. Jama Nateqi nennt Symptoma einen „Vorläufer einer künstlichen Intelligenz“.
Eine Erfolgsgeschichte
2009 gründete Jama Nateqi mit seinem langjährigen Geschäftspartner Thomas Lutz „Symptoma“, das Unternehmen schreibt seit dem ersten Jahr Gewinne. Jährlich regnet es Preise – allein 2016 wurde das Unternehmen Symptoma zum Beispiel elfmal ausgezeichnet, unter anderem von der Europäischen Kommission und dem niederländischen Gesundheitsministerium.
Das Geheimnis des Erfolges? „Uns haben über die Jahre hinweg immer wieder Experten gesagt, wir würden das nie schaffen. Und wir haben uns davon nicht entmutigen lassen. Genau das ist es, was ich jungen Unternehmern mitgeben möchte: Lasst Euch nicht entmutigen“, rät Nateqi, der mittlerweile auch in der Salzburger Startup Szene bekannt ist. Er fungiert als Mentor bei diversen Startup Veranstaltungen.
„Symptoma“ wird weiterwachsen, es wird ständig mit neuen Daten und neuen Möglichkeiten gefüttert. Weltweit können Ärzte sich einbringen und ihre Erfahrungen teilen und so eine Diagnostik a la „Dr. House“ entwickeln.